Metformin für alle?

Metformin ist das Lieblingsmedikament der meisten Kardiologen für Typ IIb-Diabetiker, denn die Datenlage zur Verhinderung kardiovaskulärer Endpunkte ist besser als bei allen anderen Substanzen, außerdem treten unter der Therapie nicht die häufigen Nebenwirkungen anderer Anti-Diabetika wie Gewichtszunahme oder Unterzuckerungen auf

Leider wurde bislang Metformin häufig nicht verordnet, weil lt. „Beipackzettel“ starke Restriktionen hinsichtlich Alter und Nierenfunktion vorgeschrieben werden, außerdem die Substanz häufig (harmlose Magen/Darm-) Nebenwirkungen verursacht, wenn die Therapie hoch dosiert begonnen oder zu schnell gesteigert wird.

Nun gibt es zahlreiche neue Daten, die nachweisen, dass Metformin unter engmaschigen Labor- Kontrollen auch bei vielen „alten“ und nierenkranken Patienten verordnet werden kann. Viele Nebenwirkungen lassen sich zudem durch eine initial niedrige Dosis sowie eine langsame Dosissteigerung vermeiden.

Im Regelfall sollten

also die meisten Typ IIb-Diabetiker Metformin erhalten. Falls dies bei Ihnen nicht der Fall ist, sprechen Sie Ihren Hausarzt und im Zweifel Ihren Kardiologen an.

 

 

Quelle: Inzucchi SE et al.: Metformin in patients with type 2 diabetes and kidney disease. A systematic review. JAMA 2014; 312: 2668-75